Die Landtagsabgeordnete Thordies Hanisch (SPD) hat sich bei Landwirten darüber informiert wie sie wirtschaften und wo der Schuh drückt. Im Fokus standen dabei Betriebe, die ihre Produkte direkt an den Kunden vermarkten. Die Landwirt*innen haben der Politikerin auch ihre Wünsche mit auf den Weg gegeben.

Die Landtagsabgeordnete Thordies Hanisch (SPD) hat sich bei Landwirten darüber informiert wie sie wirtschaften und wo der Schuh drückt. Im Fokus standen dabei Betriebe, die ihre Produkte direkt an den Kunden vermarkten. Die Landwirt*innen haben der Politikerin auch ihre Wünsche mit auf den Weg gegeben. Familie Feldmann betreibt einen Hofladen in Hänigsen und wünscht sich, dass auch nach Corona regionale Produkte weiter wertgeschätzt werden.

Gerade in der Coronazeit erfreuten sich die lokalen Direktvermarktungs-Angebote großer Beliebtheit und erwiesen sich als wichtig. „Corona hat die Systemrelevanz der Landwirtschaft wieder in das Bewusstsein der Menschen gerückt“, sagt Eckhart Pribbernow, der seinen landwirtschaftlichen Betrieb in Arpke gemeinsam mit seinem Sohn Hannes führt.

Trotzdem „für die heimischen Landwirte ist es schwer, preislich mit der Konkurrenz aus dem Ausland mitzuhalten, da dort andere Rahmenbedingungen gelten und zudem die großen Supermarktketten die Preise bestimmen. Bei der Direktvermarktung ist das anders. Wenn Landwirt*innen für ihre Produkte mehr Geld bekommen würden, könnten Sie auch mehr für Tierwohl und Umwelt investieren. So aber führen neue Anforderungen immer auch zu einem weiteren Sterben kleiner und mittlerer Betriebe – allein zwischen 1999 und 2016 haben 42 % der landwirtschaftlichen Betriebe in Niedersachsen ihre Tore für immer geschlossen. Die Menschen an der Ladenkasse können aber nur selten entscheiden, wie viel Geld bei den Erzeugenden landet. Deswegen ist es so wichtig ein verbindliches Tierwohllabel über alle Nutztierarten einzuführen, dass dann ebenso für den Bereich verarbeiteter Produkte, zum Beispiel Nudeln, beim Bäcker oder im Restaurant, verpflichtend wird. Damit die Konsument*innen Macht darüber haben zu entscheiden, aus welcher Art der Tierhaltung ihr Essen stammt.“

Insgesamt hat Hanisch zwölf Betriebe besucht und damit nicht alle, die in ihrem Wahlkreis Milch, Gemüse, Obst und Fleisch direkt an die Kunden verkaufen. Wenn man mit offenen Augen durch unsere Orte fährt, sieht man noch viel mehr. Dabei schafft die Nähe zum Konsumenten zugleich Transparenz. Die Menschen kommen ins Gespräch, können Fragen stellen und sich oft auch anschauen wie die Tiere gehalten werden. Während des Lockdowns hat man das fehlende Freizeit-Angebot auf vielen Höfen gespürt. Eltern haben zusammen mit ihren Kindern die Milch von der Milch-Tankstelle geholt und dann die Kühe und Kälbchen auf den Höfen bestaunt.